von Elmar Basse
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24. April 2023
„Wenn ich wüsste, was ich habe, wäre ich ja nicht zu Ihnen gekommen.“ Da niemand gerne krank sein will, ist es nur allzu verständlich, dass man die Symptome gern „weghaben“ will. Gehen sie nicht von selber weg und kann man sie nicht zum Verschwinden bringen, entsteht daraus oft der Gedanke, dass ein Arzt oder ein Therapeut diese Symptome „wegmachen“ soll. Dass Menschen es so betrachten können, hat sehr viel damit zu tun, dass die moderne Schulmedizin nicht den kranken Menschen behandelt, sondern seine Krankheiten (siehe Mensch und Krankheit ): Sie besitzt Expertenwissen über die Symptome des Menschen und die jeweiligen Krankheiten. Wie in anderen Lebensbereichen geht der leidende Mensch zum „Experten“, der etwas wieder „ganz machen“ soll. Dem steht keineswegs entgegen, dass jedem Menschen geraten wird, Körper und Seele selbst zu schützen. Ärzte und Therapeuten betonen, dass man sich um sich selbst kümmern soll, z.B. auf die Ernährung achten, sich in ausreichendem Maße bewegen, für Entspannungsphasen sorgen. All das hat jedoch seine Grenzen, wenn sich trotzdem Symptome zeigen. Das ärztliche Expertenwissen wird dann auf den Plan gerufen, um die Krankheit verschwinden zu lassen. Und wie erwähnt wird die Krankheit behandelt, keineswegs der kranke Mensch, was ein wichtiger Grund sein dürfte, dass 30% der Hausarztbesucher nicht einmal eine Diagnose erhalten , weil der Arzt nicht feststellen kann, woher die Symptome kommen. Es ist diese Arbeitsteilung – der Patient hat das Symptom, der Arzt als Experte das Heilungswissen –, die es Menschen schwer machen kann, ihre Blickrichtung zu verändern. Zwar weiß jeder Mensch Bescheid, dass es Selbstheilungskräfte gibt. Vielen ist der Gedanke nicht fremd, dass es ein inneres Wissen gibt bezüglich des Körpers und seiner Symptome. Mit diesem Wissen Kontakt aufzunehmen kann jedoch sehr schwierig sein, wenn man darin nicht Übung hat. Da die genannte Arbeitsteilung dem Arzt die Expertenrolle zuschreibt, ist es für Patienten oft überraschend, wenn man sie dazu einladen will, ihr eigenes Wissen zu aktivieren, z.B. mit der Frage danach, was sie denn selbst denken würden, woher die Probleme kommen. Nicht selten ist dann die Antwort zu hören: „Wenn ich wüsste, was ich habe, wäre ich ja nicht hierhergekommen.“ Das ist nur zu gut verständlich. Es ist für den Patienten so, als wollte der Arzt als Fachmann den Laien um seine Mithilfe ersuchen. Das kann ähnlich sinnlos klingen, wie wenn der Steuerberater seinen Mandaten um Mithilfe bei der Arbeit bittet („Was meinen denn Sie, wie Ihre Steuersituation ist?“). Ganz so einfach ist es jedoch nicht. Bei vielen, auch schweren Krankheiten gibt es natürlich Expertenwissen, das für die Heilung notwendig ist. Nur ist es eben nicht selten so, dass der Arzt nichts finden kann, auch wenn er durchaus die Symptome sieht. Er findet nur eben die Ursache nicht, weswegen dann häufig zu hören ist, dass es wohl „psychisch bedingt“ sein dürfte, auch wenn eilfertig nachgereicht wird, dass das nicht bedeuten würde, dass man es sich nur einbilde. Aber gerade das, so denkt vielleicht mancher, will man ihm hier zu verstehen geben. Warum findet man häufig nichts? Der Grund liegt darin, so meine ich, dass der Körper ein Netzwerk ist, in dem die verschiedensten Kräfte wirken. Es gibt meist nicht den „einen“ Grund, warum es zu einer „Störung“ kommt. Jeder Mensch ist sich wohl bewusst, dass für die allermeisten Probleme, denen wir im Leben begegnen, viele Gründe verantwortlich sind. Meist ist es ein Zusammenwirken der verschiedensten Faktoren, warum im Leben Probleme entstehen. Um nur einmal ein Beispiel zu nennen: Wenn im Computer etwas „hakt“, z.B. ein Programm abstürzt, ist im Inneren des PCs eine ganze Menge passiert. Es ist eben nicht so einfach, dass es die „falsche Taste“ war, die man nicht hätte drücken sollen. Auch im Menschen gibt es ein Netzwerk, in dem die „Kräfte und Säfte“ wirken. Der Arzt kann nicht immer von außen erkennen, was im Inneren geschieht. Es ist ja der Körper des einzelnen Menschen, den der Arzt da vor sich sieht. Er kann in ihn „hineinschauen“, soweit es die Instrumente erlauben, die er jeweils anwenden mag. Wenn sie allerdings nichts zeigen, wäre dann, spätestens, der Zeitpunkt gekommen, das innere Wissen anzusprechen. Denn jeder Mensch ist dazu fähig, in sich selbst hineinzuspüren. Was ist das für ein inneres Wissen? Um ein einfaches Beispiel zu nennen: Wenn mir morgens das Knie wehtut, wird es dafür Gründe geben. Der Körper selbst verrät sie mir nicht. Ich könnte einen „Experten“ fragen, der sich das Knie genau betrachtet. Vielleicht findet er aber nichts, was jedoch nicht bedeuten muss, dass es keine Gründe gibt. Inneres Wissen hat viel zu tun mit dem inneren Befragen. Wenn mir also das Knie wehtut, könnte ich mich z.B. fragen: Habe ich vielleicht falsch gelegen? Habe ich zu viel Sport getrieben? Wie reagiert mein Schmerzempfinden, wenn ich das Bein be- und entlasten will? Man richtet also Fragen an sich. Der Körper antwortet nicht direkt, manchmal aber indirekt: Wenn ich tatsächlich gestern beim Sport war, jetzt aber einmal den Körper schone und das Knie dann besser wird, könnte es daran gelegen haben, das ist die einfache Schlussfolgerung. So einfach ist es leider nicht immer. Häufig müsste man weiterforschen. Es wirken eben zu viele Kräfte auf den eigenen Körper ein. Nur hat der leidende Mensch oft nicht die Zeit und auch nicht die innere Ruhe, sich genauer mit sich zu befassen. Wenn er zu mir in die Praxis kommt, dann mit der verständlichen Haltung, dass er auf einen Menschen trifft, der Erfahrungswissen besitzt, wie man mit den Problemen umgehen kann. Die Idee ist jedoch nicht hilfreich, dass ich das Problem „wegmachen“ soll. Sie ist zwar menschlich sehr verständlich, führt aber wie gesagt in die Irre. Ich mache nicht Probleme „weg“, sondern ich arbeite darauf hin, dass die Probleme verschwinden können: Ich werfe einen Blick auf den Menschen und schaue mir seine Bedingungen an, die ich mit anderen vergleichen kann, weil schon viele leidende Menschen den Weg in meine Praxis fanden. Wir orientieren uns gemeinsam, woher die Probleme wohl kommen können. Das Vorgespräch besteht darin, dass ich mein Erfahrungswissen als Unterstützung anbiete, damit wir beide verstehen können, wie die Probleme entstanden sind und warum sie weiter bestehen. Ich schließe also, mit anderen Worten, an inneres Wissen des Menschen an, der zu mir in die Praxis kommt. Wir versuchen hervorzuholen, was der Mensch im Inneren weiß, auch wenn es zunächst unbewusst ist, was hier erst einmal nur heißt, dass er sich dessen noch nicht bewusst ist, was er in seinem Inneren weiß. Die energetische Hypnose hat dann das Behandlungsziel, innere Heilkräfte zu wecken und Lösungen entstehen zu lassen, die der bewusste Verstand nicht findet.