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Mensch & Krankheit

Praxis für Hypnose Hamburg

Dr. phil. Elmar Basse

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Mensch & Krankheit

Manches wird uns Menschen erst wichtig, wenn es zu verschwinden droht. Dazu zählt auch die Gesundheit, körperlich genauso wie seelisch.


In seinem gesunden Zustand ist der Organismus nur wenig bemerkbar. Viele machen sich kaum Gedanken, solange alles „funktioniert“. Zwar gibt es häufig Störungen, die aber meistens solcher Art sind, dass sie bald wie von selbst verschwinden.


Die Krankheit wirft uns auf uns zurück, zumal wenn sie ernster ist, womöglich auch mit Schmerzen verbunden. Wenn sie nicht von selber heilt, ist die jeweilige ärztliche Praxis der zu empfehlende Ansprechpartner.


Die moderne Medizin kann ungeheure Erfolge vorweisen. Krankheiten, die früher meist tödlich ausgingen, kann sie beherrschen und oft heilen. Epidemien und Pandemien vermag sie in die Schranken zu weisen. Das ist jedoch nur die eine Seite.


Denn andererseits gibt es die Erfahrung, dass man anscheinend „nichts machen kann“. Objektiv bestehen Symptome, nicht selten mit großem Leidensdruck. Doch der professionelle ärztliche Blick vermag die Ursache nicht zu entdecken.


Tatsächlich ist es sogar so, dass jeder dritte leidende Mensch, der die hausärztliche Praxis wegen körperlicher Beschwerden aufsucht, sie ohne Befund wieder verlässt. „ Denn obwohl die Betroffenen über Schmerzen klagen, findet der Arzt nichts. “ Bei psychischen und psychosomatischen Themen dürfte es kaum besser aussehen.


Der unleugbare medizinische Fortschritt enthält gewissermaßen die Heilungsvision: Wenn du krank bist, dann gehe zum Arzt, denn der kümmert sich schon darum. Man untersucht dort den kranken Menschen mit den technischen Messinstrumenten. Genau genommen nicht wirklich den Menschen, sondern eher nur seine Organe und die befallenen Körperstellen.


Denn Krankheit, das ist für die Medizin nicht „etwas, was dem ganzen Menschen, sondern was einem seiner Organe zustößt“
1. Wenn sich da aber nichts finden lässt, hat die Medizin keinen Ansatzpunkt.


Nicht jedem Menschen, der leidend ist und dem die Medizin nicht hilft, ist die Idee jedoch eingängig, dass er „eigentlich“ gar nicht krank ist. Seine subjektive Empfindung widersetzt sich dem womöglich. Er spürt, dass er eine Krankheit hat. Genauer: dass er selber krank ist. Dass er ein kranker Mensch also ist.


Das aber ist ein Selbstverständnis, mit dem die Medizin letztlich kaum etwas anfangen kann. Ihr wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn basiert ja entscheidend gerade darauf, dass sie nicht den ganzen Menschen behandelt, sondern einzelne seiner Organe. Stefan Zweig bringt es auf den Punkt, wenn er dazu geschrieben hat: „Das seelische Gesamtphänomen ‚Krankheit‘ (zerfällt) in unzählige einzelne genau katalogisierte Krankheiten.“2


Was aber spürt der Mensch, der krank ist oder sich zumindest so fühlt: dass etwas nicht in Ordnung ist. Etwas in ihm scheint nicht zu stimmen. Warum das Symptom entstanden ist, kann er sich oft so wenig erklären, wie der Arzt es zu klären vermag. Dem Menschen drängt es sich jedoch auf, er kann es oft nur schwer ignorieren. Er sucht die Antwort auf das Warum.


Besonders drängend wird das für Menschen bei allem, was irgendwie psychisch verursacht scheint oder zumindest mitbedingt ist. Es entzieht sich ihrer Kontrolle, wird oftmals als „unwillkürlich, unbeeinflussbar, manchmal wie von außen kommend“
3 erlebt. Irgendein „Etwas“ scheint das Leiden bewirkt zu haben. Was aber soll dieses „Etwas“ sein? Es ist eine Störung der Lebenskräfte, die durch „etwas“ bewirkt worden ist. „Etwas“ ist mit dem Menschen geschehen, es wirkt negativ auf ihn ein.


Für energetische Heilmethoden ist die Auffassung grundlegend, dass dem Kranken etwas fehlt, und zwar dem Kranken als ganzem Menschen: dass etwas im Inneren aus den Fugen geraten ist, die Lebenskräfte nicht richtig strömen und daraus erst die Symptome entstehen.


Die verschiedenen Heilmethoden im energetischen Paradigma – sei es energetische Hypnose, Reiki, Akupunktur u.a.m. – haben das gemeinsame Ziel, mit  diesem „Etwas“ Kontakt aufzunehmen, wie immer man es nennen mag. In der Sprache der Hypnose erscheint es als das „Unbewusste“ bzw. als unbewusste Heilkräfte, die therapeutisch zu nutzen sind, um innere Heilung in Gang zu bringen.





Anmerkungen:

1) Stefan Zweig: Heilung durch den Geist, Gesammelte Werke, Kindle, Pos. 42848

2) a.a.O.

3) Burkhard Peter: Therapeutisches Tertium und hypnotische Rituale, S. 70, in: B. Peter, D. Revenstorf: Hypnose in Psychotherapie, Psychosomatik und Medizin, Heidelberg 2009

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