Psychische Belastungen und Probleme haben meistens damit zu tun, dass wir etwas loswerden wollen (z. B. die lästige Eifersucht) oder Ziele nicht erreichen (z. B. andere Menschen ansprechen).
Der bewusste Verstand des Menschen trifft dabei oft auf Widerstand: Wir erreichen nicht, was wir wollen, obwohl wir es bewusst doch wünschen. Was wir wollen, gelingt uns nicht. Das erzeugt wachsende Frustration, zumal wenn wir nicht verstehen können, warum wir die Ziele nicht erreichen, die eigentlich doch erreichbar scheinen ("andere können das doch auch").
Als hilfreich hat sich für solche Themen das Wunschmodell von Thies Stahl erwiesen ("
Kleine Schule des Wünschens").
Das, was wir erreichen oder loswerden möchten, lässt sich nämlich als Wunsch definieren, und zwar als Wunsch an unser zukünftiges Ich. Wir wünschen uns quasi von uns selbst, dass wir etwas loslassen oder aber erreichen können.
Doch solche Wünsche können bekanntlich auf Widerstand stoßen: Das vorgestellte zukünftige Ich will (oder kann) den Wunsch nicht erfüllen.
Das führt oft in den Kampf mit uns selbst (so wie wir in Partnerschaften manchmal auch mit dem anderen "kämpfen"). Aus dem Wunsch wird allzubald eine laute Forderung oder auch eine Resignation, wenn die Erfüllung nicht erfolgt.
Es gibt aber Gründe in uns, wenn der Wunsch nicht erfüllt werden kann. Diese Gründe sind zu entdecken, wenn wir uns mit unserem Zukunfts-Ich in einen Dialog begeben. So lässt sich herausfinden, was die Erfüllung derzeit blockiert und wie sie zu erreichen wäre.
Dabei ist es nicht ausgeschlossen, sondern sogar sehr wahrscheinlich, dass etwas am Wunsch zu ändern ist, bis er passend erscheinen wird. - Das wird auch Veränderungsarbeit genannt.